Funeral For A Friend – Casuatly Dressed And Deep In Conversation

Nachdem uns die Super Furry Animals mit Phantom power nicht weniger als den angeblichen Jahrhundert-I sommer gerettet haben, schwappt die nächste Indie-Sensation aus Wales herüber. Orakelt Britanniens Rock-Journaille, der man ja stets ein offenes Ohr und ab und an auch gern mal Glauben schenkt. Funeral For A Friend, lautet der Tenor, sind zurzeit der heißeste Schein da drüben. Kein Wunder, will man beipflichten, derweil ihr Debüt casually dressed and deep in coversation die ersten Runden im CD-Fach dreht. Der Opener heißt „Rookie Of The Year“ und klingt auch so: nach hübsch gefügigem US-Punkrock, zu dem Teenager auf College-Partys Discofox tanzen oder andere unanständige Dinge tun. Doch dann, der Song ist auf den Punkt 30 Sekunden alt, zerstört der erste vieler noch folgender Brüche die Illusion. Gitarren-Stakkato. Grölvocals – aus Fun-Punk wird Emo wird Hardcore. Das hat gesessen und nährt ganz unerwartet die Hoffnung, dass sich endlich mal wer dranmacht, dieses seit der Trennung von At The Drive-In verwaiste Feld neu zu bestellen. Aber ach, Funeral For A Friend, schalten gleich wieder runter und einigen sich hernach auf ein stetes Auf und Ab. Das ist schon clever, weil unverbindlicher, und hat für vier, fünf Songs auch seinen Reiz. Irgendwann ist dann aber der Punkt erreicht, an dem man ihnen die Platte um die Ohren hauen will. Nicht weil sie insgesamt schlecht geworden wäre. Sondern weil sie vor lauter Breaks überbordet, aber nicht mehr überraschen kann. Auch eine Kunst.