Frank Zappa :: Does Humor Belong ln Music?
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Gefilmt wurde die Show im Sommer 1984, popkulturelle Lichtjahre entfernt, wenn man so will. Immerhin war es jene Ära, in der es Keyboards zum Umhängen gab, sowie sorgsam gefönte ILondonl und kühn ondulierte (Los Angeles] Musiker. Ein wohliges Retro-Gefühl will sich dennoch nicht einstellen, die Schuld daran trägt zweifellos der bei Zappa regierende Aberwitz aus rhythmischen Achterbahnfahrten, bizarren Arrangements und ebensolchen Texten. Nun gut: Manche Synthie-Sounds entspringen dem summer of ’84, doch das war es dann auch, der Rest ist zeitlich nur schwer einzuordnen. Anders ausgedrückt: Würde das Konzert nächste Woche stattfinden, wäre es noch immer eine reichlich unkonventionelle Show, mit nichts vergleichbar, was sich seit 20, 30 Jahren so auf den Bühnen der Welt tummelt. Da sind ebenso virtuose wie disziplinierte Musiker, die des Maestros krause Ideen vermutlich kompetent umsetzen – auch wenn Zappa das bisweilen anders sah. Da sind komplexe Songs, die den arglosen Zuhörer schon mal an die Grenze des Nachvollziehbaren, oder – je nach Sichtweise – Erträglichen bringen. Alles gestisch und mimisch untermalt, weshalb Schlaumeier vergangener Tage sowas“.Rocktheater“ nannten. Da sind Texte, die manche motherfuckin‘ HipHopperblass werden lassen: Schwule werden verarscht, notgeile Frauen und sich unwiderstehlich dünkende Machos, eitle Hollywood-Idioten und hirntote Disco-Stecher. Viel Sex ist dabei, von Vaseline ist die Rede, von“.golden showers“ und der“.opplied rotation in her sugor plum“. Das kann noch heute die Frauenbeauftragten in Rage versetzen, wenn F.Z. fragt: „Honey. Don’t You Want A Man Like Me?“ Vorausgesetzt, sie verstehen nicht, was er damit meint. Einen zweiten Mann wie Zappa gab es jedenfalls vorher nicht, und wird es auch nach seinem Tod 1993 nie wieder geben. Tragisch, aber unvermeidbar. Um die Titelfrage zu beantworten: Bei Zappa gehört Humor zur Musik wie der Bart unter die Hakennase.
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