Underworld – 1992-2002
Diese Band hat vorgemacht, wie der Sprung von einer Ära in die nächste gelingt. Karl Hyde und Rick Smith stießen schon in den frühen achtziger Jahren zum Popzirkus und machten erst unter dem Namen Freur, dann als Underworld (der ersten Generation) abwechselnd Synthesizerpop und Funk-Rock. Dann begeisterten sie sich für Dance-Music, reduzierten das Line-up auf sich und den in der elektronischen Szene aktiven DJ Darren Emerson und machten fortan Techno mit Mumm und Melodien. Es war nicht schwer, davon in den vergangenen gut zehn Jahren Notiz zu nehmen. Besonders der im „Trainspotting“-Soundtrack vorgestellte Track „Born Slippy“ mit Karl Hydes hysterischen Rufen nach Lager-Bier und anderen Köstlichkeiten fand international Beachtung. Die nun vorliegende Compilation stellt noch einmal alle relevanten Single-Epen der innovativen Band aus dem Nordosten Londons vor. Wir hören frühe Perlen wie „Dark And Long“, bei dem der in Tanzkreisen viel zitierte Giorgio Moroder Pate stand. „Push Upstairs“ und „King Of Snake“ sind spätere Aufnahmen mit viel Sound und noch mehr Bums. „Two Months Off“ stammt schon aus Zeiten, als sich Emerson bereits wiederverabschiedet hatte. Hier erkennt man mediterrane Entspanntheit. Ob das ein Hinweis ist, dass diese Frühvierziger es in Zukunft etwas ruhiger angehen lassen werden? In musikalischer Hinsicht vielleicht. Dass sich Underworld zum Beispiel relativ früh mit den Medien DVD und DVD-Audio beschäftigt haben, zeugt von einem unstillbaren Drang nach Neuerung.
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