International DeeJay Gigolos Compilation No. 7

Gigolo/Motor/Universal Viele verschiedene Aspekte elektronischer (Kb’rper-IMusik – und fast alle kicken rich- tig Arsch.

Heil) war Gigolo Records vom ersten Tag an. Dem Betreiber, einem Schallplattenunterhalter mit Kampfnamen Hölle, war Dank. Gigolo stand anfangs jedoch für einen verhältnismäßig klar zu definierenden Sound. Extreme finden sich heute noch in DJ Heils Küche, allemal ist das Label eine Sache des persönlichen Geschmacks geblieben. Doch inzwischen lässt er weitaus mehr zu. Freilich, das Angebot ist besser und breiter geworden. Zuvorderst bestimmen aber auch auf Compilation Nummer sieben die konsequente Anwendung von Härte, Sequencerdiktat und eine gerade, aufrechte Bassdrum den Großteil der 30 Stücke. New Wave, Acid, Detroit und Warp im Anfangsstadium bleiben allgegenwärtig. Fischerspooner, Mick Wills, Trevor Jackson, Richard Bartz, DJ Hell selbst, der einen fiebrigen P. Diddy-Techno-Mix präsentiert … – es gibt immer noch genug Produzenten, die einen mit Filter auf/Filter zu, Synthiekaskaden. Tastenriffs und Vocal-Fetzen ins körpereigene Dampfbad schicken können. Besonderes Augenmerk verdienen allerdings jene, die sich selbst mit voller Absicht aus dem Rahmen stoßen: Mount Sims greift konkret die frühen New Order auf, Chris Korda gleitet in pures Ambient, Liquid Sky und Experimental Products verorten sich im frühen Synthiepop fast ohne einen schrägen Ton. MU, Terranova/The Cosmonauts Of Innerspace, Pink Grease und Crack We Are Rock vertreten hier die experimentelle Schule des Postpunk-Zeitalters, schenken Erinnerungen an The Pop Group, Public Image Ltd. oder Tuxedomoon. Kim Peers „Teil Me“, Psychonauts‘ „Hips For Scotland“ und Linda Lambs geradezu Dolly-Parton-würdiges „King Meadowlands‘ stehen sogar für verschiedene Aspekte der elektronischen, vor allem aber fast schon konventionellen Liedermacherei. Überhaupt: erstaunliche viele „echte“ Lieder hier neben all den Tracks. Die einen wie die anderen: Hits.

www.gigolo-records.de