Peacocks Manifest

von Stuart David Eichborn. 210 Seiten. 19.90 € Sie glauben an sich. Sie haben keine Ah- nung: zwei Loser auf der Jagd nach dem schnellen Dollar.

Peacock, ein eitler Kleinkrimineller aus Glasgow, glaubt, den Stein der Weisen gefunden zu haben: Er will einen käsigen Countrysong zum Techno-Hit aufrüsten, um damit Millionen zu machen. Das Problem: Er hat von Musik keinen Schimmer. Also trifft er auf Vermittlung des Freundes eines Freundes in Chicago einen gewissen Evil Bob, der sich allerdings als ebenso unbedarft herausstellt. Gemeinsam versuchen sie, Peacocks angeblich brillante Idee doch noch in klingende Münze zu verwandeln, wobei sie quer durch die USA kreuzen und allerlei Haarsträubendes erleben. Dass irgendwann Peacocks Frau Bev dazustößt, macht die Sache nicht einfacher. Die Moral von der Geschieht 1 : Man kann noch so planlos sein, man muss nur selbstbewusst auftreten. Und sich vor den Yankees hüten, denn die sind allesamt bewaffnet. Stuart David, Mitbegründer von Belle & Sebastian und Looper, zeichnet mit wenigen Worten authentische Charaktere: Peacock, der misstrauische, jähzornige Macho-Prolet, der sich stets um die Früchte seiner Genialität betrogen wähnt; seine Frau Bev, eine hysterische Laberbacke, die ebenfalls glaubt, immer zu kurz zu kommen; Evil Bob, ungleich smarter als Peacock, dennoch ein geborener Verlierer. David lässt seinen Hauptdarsteller berichten; Peacock erzählt rau. direkt und ist mit der Gabe gesegnet, Zusammenhänge stets so zu deuten, dass er nicht als der Idiot dasteht, der er eigentlich ist. Ein Arschloch, mit Verlaub gesagt, aber dennoch ein Typ, der das Herz am rechten Fleck trägt. Und eine kurzweilige, witzige Geschichte für den kleinen Lesehunger zwischendurch erzählt.

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