Jethro Tüll

A New Day Yesterday – The 25th Anniversary Collection DVD ChrysalisEMI Licht und Schatten: 25 Jahre Jethro Tüll, anfangs toll, später mäßig.

1 Wären Jethro Tüll ihrem folkig-verschrobenen Sound der frühen Jahre treu geblieben, würden sie heute I wohl ats coole Exzentriker gelten. Doch leider ent-I schied sich lan Anderson anders, injizierte über die Jahre Prog- und Hardrock, was schließlich in meidenswertem Bombast endete. Noch schlimmer: Er verpasste den richtigen Zeitpunkt, die Band zu beerdigen; ein Fehler, der unter einstmaligen Rock-Größen weit verbreitet ist. Wie dem auch sei: Die 25TH anniversary collection, 1994 auf VHS erschienen, lässt erahnen, wie originell die Band in den frühen Siebzigern zu Werke ging, rare Mitschnitte, die im Hauptmenü von Interviews unterbrochen werden, gibt es als Bonus-Tracks in voller Länge. Der chronologische Aufbau macht aber auch eines deutlich: Irgendwann um 1980 war die Luft raus, als wild grimassierender. einbeinigerTänzer verkam Anderson zusehends zum Klischee des Flöten-Vollbarts. Schade. Denn frühe Songs wie „Teacher“, „The Witch’s Promise“ oder „Aqualung“ waren durchweg klasse. Genau die sollte man auch in Erinnerung behalten – und den Rest besser abhaken.

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