Ferris MC
Audiobiographie SonyMusic Wie ich wirklich wurde, was ich tatsäch- lich bin. Ferris rappt uns seine Lebensge- schichte vor.
Ein Mann, eine Lebensmaxime: Bin ich Prolo. bin ich König. Ferris MC. selbst ernannter Asi-Rapper. hat das im deutschen HipHop aus Image-Gründen vennnerlicht wie kein Zweiter. Sein letztes Album fertichi war nach diesem Muster gestrickt, und auch sein neues Werk ist nach dieser Machart zusammengerührt. Ferris MC erzählt uns auf Audiobiographie sein Leben. Er muss das tun, er kann nicht anders: So viel Schlimmes kann kein Mensch für sich behalten; er würde zwangsläufig daran ersticken. Fein für Ferris, dass er sich auf diese Weise selbst erleichtern kann; blöde für uns, dass er seine Lebenssoße über uns auskübelt. Kommen die zum überwiegenden Teil von Tobi Tobsen hergestellten Instrumentals noch hörbar rüber – sehr smart die Streicher im Titelstück-, so sind die wie immer ach-so-knallig, dunkel, rau impulsiv und schlecht gelaunt gerappten Texte nichts als eitles Eiergekraule. Womöglich hat der Arzt Ferris gesagt, er solle nicht so schwer tragen – deshalb schiebt er den Schwanz, an dem er hängt, jetzt auf einer Schubkarre vor sich her. Ja, das Leben war voll fies zu Ferris: kiffen, Klebstoff schnüffeln, auf halbstark machen, Teresa Orlowski als wichtigste weibliche Bezugsperson, saufen – die ganze Palette einer schweren Kindheit und Jugend wird abgearbeitet.
„Die Pädagogen machten meiner Mutter Sorgen, ich sei verzogen und verdorben“.
heißt es in“.Zur Erinnerung , und an dieser Stelle sei aus sehr gegebenem Anlass noch einmaldaran erinnert: Die eigenen Befindlichkeiten sind nicht das Zentrum der Welt, noch nicht einmal das des Rap-Kosmos‘. „Fick dich, Fick dich“, nölt es in Stück Nummer sieben, und damit ist der Tiefpunkt bei weitem nicht erreicht. Der ist erst dann da, wenn Ferris sich am „König von Deutschland“ vergeht. Sorry, Rio, wir können nix dafür. .Ich will kein Vorbild sein, eher ein abschreckendes Beispiel‘, hat Ferris mal gesagt. Immerhin: Das hat längst geklappt. Und jetzt: Marsch, marsch, ab ins Heimbettchen. Barfuß und ohne Abendessen. Hände auf die Bettdecke. Klappe halten. War‘ das schön.
www.ferrismc.de
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