Enon

Hocus-Pocus Touch And Go Records/EFA Das Brooklyn-Trio Enon begibt sich auf die Gratwande- rung zwischen Elektronik und Punkrock.

Endlich mal wieder eine Band, die herausfordert, die dazu zwingt, sich Zeit zu nehmen, ihre Musik zu entdecken. Das dritte Enon-Album hocus-pocus beginnt mit dem TripHop-geprägten „Shave“, dessen Elektronik samt Beatbox von zartem weiblichem Gesang unterlegt ist. Doch dann folgt das Gitarrenstück „The Power Of Yawning“, das an die besten Momente von Sonic Youth denken lässt. So verwirrend wie reizvoll geht das in der Folge weiter. Mal rocken John Schmersei (auch bei Braniac), Matt Schulz Ivon Let’s Crash] und Toko Yasuda [Blonde Redhead, The Lapse] wie eine jugendlich-ungestüme Punk-Band, dann nehmen sie HipHop-Beats, und Toko singt wieder. Im nächsten Song werden sie plötzlich ruhiger, ja richtig romantisch, und das ganz konventionell mit Gitarre. Bass, Schlagzeug und Gesang, den einer der Jungs beisteuert. Unerwartete Wendungen sind ein Rezept, mit dem Enon den Hörer auf den Haken kriegen, ohne dabei wahllos zu wirken. Dazu kommt dann, dass sie den Songs derart viele Brüche verpassen und sie unglaublich vertrackt erscheinen lassen. So können wir immer wieder Neues in Enons Musik entdecken.

www.enon.tv