Pretty Girls Make Graves – The New Romance
Yep, das ist Indierock, wie er sein sollte. Dringlich, voller Kraft, mit ganzem Wollen, eckig und eigensinnig über herkömmliche Strophe-Refrain-Muster erhaben, aber nicht um der Kanten selbst willen. Nicht bemüht, begeistert soll solches Werk versehen werden. Pretty Girls Make Graves, eine Band, die sich in Seattle aus den Resten anderer geschätzter Indie-Nischeninstitutionen zusammenfand (Death Wish Kids, Area 51, Murder City Devils), tun eigentlich nichts Revolutionäres, vereinen jedoch beste bekannte Qualitäten. An dieser Stelle sollte dann auch nicht krampfhaft um so nahe liegende Vergleiche herumgeschrieben werden: Wir basteln uns aus den Breeders, Elastica (jeweils die frühen) und At The Drive-Inn schnell eine scheppernde Kopf-Kapelle zusammen, und wenn die dann kein bisschen klingt wie Pretty Girls Make Graves, beherrscht der Schreiber wohl sein Handwerk nicht. Obwohl die vier Jungs (Rockinstrumentarium plus Keyboards und Sampling) und das singende, polternde Mädchen Andrea für Indie-Verhältnisse außerordentlich versiert und dynamisch spielen und in verwegenen Arrangements immer wieder von der schnurgeraden Piste abkommen, würde ich das schwer zu kauende Wort „Progressive“ in Gegenwart von Pretty Girls Make Graves nicht in den Mund nehmen. Beim nächsten von ihnen entfachten Sturm verschluckt man sich sonst und muss ganz doll husten.
>>> www.prettygirlsmakegraves.com
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