Mein Leben ohne mich
Zugegeben, nach einem flockig-unterhaltsamen Kinonachmittag klingt diese Prämisse ja nicht gerade: Eine 23-Jährige, vom Dasein bislang nicht mit Samthandschuhen angefasst, erfährt von ihrem Arzt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat und erstellt eine Checkliste von Dingen, die sie noch erledigen und erleben will. Klingt düster, aber die Spanierin Isabel Coixet erfüllt ihren wunderbaren Film mit einer Lebenslust und Leidenschaft, dass die vermeintlich simple Protagonistin (Sarah Polley mit einer Vorstellung, die man mit Fug und Recht als Oscar-reif bezeichnen darf) einem in ihren letzten Tagen regelrecht ans Herz wächst, wenn sie etwa einen Seitensprung plant, ihren entfremdeten Vater im Gefängnis besucht oder eine neue Frau für den arbeitslosen Trailer-Park-Gatten zu finden versucht. Ein intensives Filmerlebnis, das für vieles entschädigt, was einem in diesem Sommervon Hollywoods Ex-und-Hopp-Filmen angetan wurde.
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