Nick Hornby 31 Songs – Best Of
Eh klar – es kann nur einen geben: Gerd Köster, Kölsches Rock’n’Roll-Urviech (Schroeder Roadshow, The Piano Has Been Drinking) und profilierter Theatermann, hat schließlich schon Nick Hornbys Klassiker High Fidelity gelesen. Logisch dass er sich nun auch die 31 Songs vorknöpft. Natürlich passt das ganze Buch nicht auf zwei CDs, also hat man von den 31 Songs 18 ausgewählt. Hinten runter fielen u. a. Beatles („Rain“), Dylan („Can You Please Crawl Out Your Window?“), Jackson Browne („Late For The Sky“) und Van Morrison („Caravan“). Aber auch weniger Prominentes wurde gestrichen: „Frontier Psychiatrist“ von The Avalanches und – schade, schade – „One Man Guy“ von Rufus Wainwright. Über den Rest schrieb schon Hornby wundervoll, Köster nun gelingt es, die eher introvertierte Innenschau der Texte mit der lakonischen Loser-Attitüde des High Fidelity-Helden Rob Gordon zu verbinden. Kösters Mittel: ein ruhiger, souveräner und einfühlsamer Ton. Und jede Menge Musikalität, im Wortsinne. Beim Kapitel über Led Zeppelins „Heartbreaker“ singt er das markante Riff so laut und wüst, wie es dereinst aus Jimmy Pages Gitarre kam, und er singt es richtig. Wer schon könnte das außer einem, der lange genug selbst auf der Bühne gestanden hat? Köster passt zu Hornby, die 31 Songs machen auch als Hörbuch Spaß. Einziger Wermutstropfen: Sehr charmant, ach was, essenziell wäre eine weitere CD gewesen, auf der man die 18 Songs hätte hören können („Frankie Teardrop“ von Suicide wird im Intro kurz angespielt). Schließlich ist es das Hörerlebnis, über das Hornby geschrieben hat. Wenigstens ein Ausschnitt der Songs vor jedem Kapitel hätte den Gebrauchswert dieses Hörbuches um ein Vielfaches steigern können. Auch wenn die Lizensierung all dieser Lieder nicht ganz einfach sein dürfte.
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