Deep Purple :: Kneel & Pray

Hardrock: Ein historisches Musikdokument vom Fuße der Schweizer Alpen.

1969 zählt ohne Frage zu den fruchtbarsten Jahren in der langen Laufbahn von Deep Purple. Die Briten knackten damals den US-Markt mit Joe Souths Hitnummer „Hush“ sowie dem Neil-Diamond-Cover „Kentucky Woman“, sie lieferten mit ihrem Concerto For Group And Orchestra eine Art Blaupause für Legionen nachfolgender Klassikrock-Bands und machten sich einen Namen als Live-Attraktion. Kneel & Pray bezeugt die stetig wachsenden Qualitäten der Band als Bühnen-Performer. Sämtliche Aufnahmen auf diesem Doppel-Digipak entstanden am 4. Oktober 1969 im „Casino“ in Montreux. Das edle Gebäude am Genfer See brannte drei Jahre später am Ende einer Frank-Zappa-Show völlig ab. Der Purple-Auftritt wurde seinerzeit direkt vom Mischpult abgenommen und auf 1/4-Inch-Tonband festgehalten. Er erscheint jetzt in digital restauriertem, anständigem Sound erstmals auf Tonträger. Von den Aufnahmen war zuvor nicht einmal – wie so oft bei legendären Konzerten von Deep Purple – eine Bootleg-Version in Umlauf. Für Fans ist der packende Mitschnitt aus zwei Gründen besonders interessant: Zum einen ist hier die ultimative Mark-II-Besetzung mit Ritchie Blackmore, Ian Gillan, Jon Lord, Roger Glover und Ian Paice in der Frühphase zu hören, zum anderen erleben wir die 8and im spannenden stilistischen Übergangsstadium vom Klassik- zum Heavyrock. In Titeln aus der Anfangszeit wie etwa dem zwanzig Minuten langen „Wring That Neck“ und den späteren Klassikern „Speed King“ und „Child In Time“ belegen die Gruppenmitglieder dabei durch die Bank ein bestechendes Können an ihren Instrumenten. Was sie da in ellenlangen Solopassagen ihren Instrumenten entlocken, ist die hohe Kunst der Virtuosität.