Pete Yorn – Day I Forgot

Wollen wir wetten? Pete Yorn stammt nicht, wie es überall geschrieben steht, aus New Jersey, USA, Planet Erde, sondern ist ein – Außerirdischer. Nicht möglich? Dann sagen wir so: Wer wahlweise als „sensible Variante der Strokes„, „eine Art Lou Reed“ oder – und mal wieder – „neuer Dylan“ tituliert wurde, wem Parallelen zu Helden wie Bruce Springsteen, Kultfiguren wie J. Mascis und Beck oder Pfeifen wie Hootie & The Blowfish und Rob Thomas nachgesagt werden, der kann doch nicht wirklich von dieser Welt sein, oder? Und wohlgemerkt: Wir reden hier nicht von einem siebzehn Platten umfassenden CEuvre, sondern von einem einzigen Debütalbum, Musicforthemorningafter betitelt, das Ende des Jahres 2001 erschienen ist und auch durchaus ansprechend klang – Pete Yorn spielte darauf intelligenten Mainstream, Marke „Singer/Songwriter in Rock“, sozusagen. Sein zweites Album Day I Forgot bietet jetzt mehr vom Gleichen, rockt beherzt („Long Way Down“), im Falle von „Carlos (Don’t Let It Go To Your Head)“ gar regelrecht metallen, nur um alsbald wieder ein bisschen poppig einherzutänzeln („When You See The Light“) und wenig später rootsig in Mutter Erde zu wühlen („Burrito“). Allenthalben sind Herrn Yorn okaye Melodien eingefallen, seine Begleiter begleiten rustikal bis relaxed, geben sich dabei allzeit routiniert, und der sehr honorable Scott Litt (of R.E.M. fame) hat das Ganze extragriffig produziert. Fügen wir den verwegenen Vergleichen von vorhin also noch einen verwegeneren hinzu: Pete Yorn ist das „missing link“ zwischen Ryan und Bryan Adams.

Word up: „I made up that story to change your mind/I could have been somebody else / But now I’m me this time.“ (aus „Intro“)

>>> www.peteyorn.com