Pat MacDonald – Strange Love – PM Does DM

Seltsame Zeiten: Depeche-Mode-Gehirn Martin Gore covert – eher unerquicklich – Stücke seiner Helden. Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan, als Songwriter bisher nicht in Erscheinung getreten, reüssiert mit einem Soloalbum, das manches Werk seiner Stammband in den Schatten stellt. Johnny Cash wiederum übersetzt „Personal Jesus“ ins Countryblues-Idiom, und jetzt kommt auch noch Ex-Timbuk3-Kopf Pat MacDonald daher und tut auf Platte das, was er auf der Bühne seit 1999 tut: Er spielt Songs von – richtig! – Depeche Mode. Doch gar so seltsam, wie es der Titel suggerieren mag, ist diese Liebe nicht: Schließlich kombinierte PM schon bei seiner ehemaligen Band die Kühle metallener Beats mit der Wärme von akustischen Gitarren. Auf Strange Love fehlt jede Spur von Beats und Bytes, stattdessen sollten spartanische und erdige Variationen von „Stripped“, „Strangelove“ oder „Policy Of Truth“ auch dem Letzten klarmachen, welch grandioser Songwriter Martin Gore ist. Okay, nicht jeder Perle passt die neue Fassung: Die Sadomaso-Konnotationen von „Master And Servant“ stehen definitiv im falschen Kontext, „A Question Of Time“ kommt ein wenig geschmäcklerisch daher, Johnny Cashs Lesung von „Personal Jesus“ bleibt unerreicht. Aber dann: „Enjoy The Silence“, „Fly On The Windscreen“, „It’s No Good“. So wisset denn: Davonlaufen könnt ihr, entkommen könnt ihr nicht. Dieses Album wird euch verfolgen – bis in eure Träume.

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