Martin Roach :: This is It: The first Biography of the Strokes
Ein Rekord: Schon nach dem ersten Album gibt’s hier die Geschichte der Strokes.
Nichts für ungut, möchte der geneigte Leser meinen, aber allzu viel kann es da wohl noch nicht zu erzählen geben. Denn das erste und bislang einzige Album der New Yorker Ober-Hipster, Rock-Retter und überhaupt „coolsten Band des Universums“ erschien vor ziemlich genau zwei Jahren. Davor ist keiner der beteiligten Youngsters als Musiker auffällig geworden. So hat The Strokes denn auch gerade mal 96 Seiten, wobei der Text großzügig unterbrochen ist von jeder Menge zum Teil ganzseitiger Fotos und die Schrifttype auch ältere Menschen ohne Probleme und Lesebrille auf einen Meter Entfernung entziffern können. Trotzdem: Das Buch hat seine Daseinsberechtigung. Martin Roach, der sich literarisch schon mit Blur, The Prodigy und anderen befasst hat, durchleuchtet die bisherige Geschichte von Julian Casablancas, Nick Valensi, Albert Hammond Jr., Fabrizio Moretti und Nikolai Fraiture vor allem mit der Neugier des Journalisten, der den „Making-Of“-Aspekt dieses ersten großen Rock’n’Roll-Hypes des neuen Jahrtausends erkundet. So leuchtet er den elterlichen Hintergrund der Jungs aus, die bekanntlich zum Teil der New Yorker Kulturschickeria der 60er/70er Jahre entstammen, legt das durchaus karriereförderliche Beziehungsgeflecht der Band bloß und notiert minuziös die professionelle Lancierung des Acts. Roach kontrastiert die Strokes-Story dabei mit O-Tönen der Hauptprotagonisten, die sich so perfekt wie offenbar authentisch als „angry young men“ inszenieren. So zuckt Julian Casablancas zum Thema Velvet Underground nur lässig die Schultern: „Ich meine, verdammt noch mal, warum sollen wir nicht so klingen? Es klingt immerhin besser als der ganze Scheiß, den man sonst heute so hört.“ Noch Fragen? Die werden dann hoffentlich auf dem bald erscheinenden zweiten Album beantwortet, entscheidend ist schließlich, wie wir aus dem Fußball wissen, auf’m Platz … Der bessere Titel für dieses Buch wäre allerdings gewesen: „Was bisher geschah – Fortsetzung folgt“.
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