Die DVD des Monats :: Queen – Live At Wembley Stadium (Atlantic/Warner Music Vision)

Mitte Juli 1986: Queen verkaufen zwei Tage hintereinander das Wembley-Stadion in London aus – sie hätten es auch mühelos viermal füllen können, so groß ist die Ticket-Nachfrage. Über 140.000 Menschen sehen Freddie Mercury & Co. an diesen beiden Abenden, die Highlights des zweiten Gigs dokumentiert Filmemacher Gavin Taylor für das Queen Live At Wembley-VHS-Video. Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieser Konzertmitschnitt in digital optimierter Fassung wieder veröffentlicht werden würde – selbige liegt jetzt vor und ist mit dem Prädikat „opulent“ nur sehr unzureichend beschrieben. Das geht schon bei der Setlist los: Im Gegensatz zur ursprünglichen 75 Minuten langen Videofassung fanden für die DVD mehr als ein halbes Dutzend weiterer Songs Berücksichtigung, wobei die nunmehr 28 Tracks dank superbem 5.1 DTS Surround-Sound die Wohnzimmerwände erst im Jahr 2003 so richtig wackeln lassen. Aber es ist nicht nur die zusätzliche Laufzeit von rund 35 Minuten, die Live At Wembley Stadium für Queen-Fans unverzichtbar macht – es dürfte vorrangig die dreiteilige „Wembley Unseen“-DVD sein, Part zwei dieses Queen-Paketes. Denn zum einen bekommt man mithilfe des „Road To Wembley“-Kapitels eine detaillierte Vorstellung davon, was für ungeheure logistische Klimmzüge Konzerte dieser Größenordnung bereits in den Achtzigern erforderten, zum anderen geben Brian May und Roger Taylor in den Interviews mal nicht nur Banalitäten von sich. Verblüffend etwa die Tatsache, dass Queen, die bereits 1973 ihre erste größere UK-Konzertreise starteten, laut Brian May erst 1986 mit einer Tour schwarze Zahlen schrieben bis dahin seien die Einnahmen aus einem Gig sofort in den nächsten investiert worden. Sehenswert sind auch die weiteren Bestandteile der Bonus-Disc: Interviews mit Regisseur Taylor und Queen-Tourmanager Gerry Stickles, eine halbstündige Backstage-Doku von Rudi Dolezal, knappe 30 Minuten mit Highlights vom Abend zuvor, Impressionen von den Proben, eine Foto-Galerie, vier Songs im Multi-Angling-Modus, der es ermöglicht, seinem Wunschmusiker mal einen Track lang auf die Finger zu schauen, und und und. Well done, Sirs.

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