Jeffrey Lewis – It’s The Ones Who’ve Cracked That The Light Shines Through

New-York-Beatnik-Boy findet sich plötzlich auf einem Album wieder, das ein paar alte Küchenschaben von Songs enthält, Tapebeiträge, die er irgendwann einmal aufgenommen hat. Schuld waren nur die Kumpels von den Moldy Peaches, die Rough Trades Geoff Travis das Songmaterial zugespielt hatten. Auf Album Nummer zwei hat Jeffrey Lewis die Sache selbst in die Hand genommen: Die Songs stehen in vollem LoFi-Ornat, geschrabbelt im Bewusstsein der herrlichen Tristesse, die das Leben auf der immer falschen Seite des Big Apple so gebiert. Sie sind so autobiografisch wie die Große-Jungs-Märchen aus den Comics, die Lewis zeichnet und die schon einmal damit enden, dass Lewis, der Sänger, einen Megahit landet – gecovert von den Moldy Peaches, Madonna, Dylan, Leonard Cohen und den Allman Brothers. Manche Stücke auf diesem Album sind zum Weinen schön, man möchte in die Box kriechen und mit Lewis tief nach innen fahren, um etwas von dieser Welt zu erfahren. Andere sind kurz hingeworfen, wie schnelle Returnschläge („No LSD Tonight“ antwortet auf den Titelsong von Lewis‘ Debüt-Album „The Last Time I Did Acid I Went Insane“), gefolgt von vollgeplapperten Garage-Punk-Tracks, aufgenommen mit Bruder Jack und Drummer Anders Griffen. Wir finden ein weiteres Puzzlestückchen aus dem offenen „Ich möchte dein Leonard Cohen sein“-Wettbewerb, den die Lower-East-Side-Bande da ausgeheckt hat. Das ist so bezaubernd, weil Lewis seine Songs wie beste Freunde behandelt, ernst und lakonisch und mit ein paar Ellbogen-Checks – getragen vom endlos wimmernden Baby-Blues aus der Akustischen.

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Hörprobe unter www.musikexpress.de