Souad Massi – Deb
Frei von allen Arrangementspielereien, entpuppen sich ihre selbst geschriebenen Stücke als klassische Klampfensongs. Das Besondere jedoch an so bezaubernden Melodien wie „Ya Kelbi“ ist der unüberhörbare arabische Akzent. Souad Massi ist der neue Stern am Himmel über der Sahara. Ihr vor zwei Jahren in Frankreich erschienenes Debüt ging dort 80.000 Mal über die Ladentheken. Aus dem Stand etablierte die Newcomerin aus Algier mit Raoui ein bis dahin inexistentes Genre: maghrebinischer Folk-Pop. Eine Melange, die in der aparten Stimme ihrer Protagonistin introvertierte Protestlieder mit traditionellen Melodien aus Nordafrika vereint. In ihren Texten verschlüsselt die 30-jährige Chanteuse, die 1999 ihrer Heimat den Rücken kehrte, Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen und zeigt Anteilnahme am Schicksal ihrer vom Terror gebeutelten Landsleute. Begeisterte Kritiker feierten Massi bereits als nordafrikanische Tracy Chapman und arabische Joan Baez. Vergleiche, die auch ihr Zweitling Deb mit seiner gelungenen Fusion aus französischem Chanson und orientalischer Folklore herausfordert. Die stilistische Bandbreite ist damit freilich noch längst nicht erschöpft: Das galoppierende „Ech Edani“ nimmt Anleihen bei der katalanischen Rumba, während sich der Ohrwurm „Yawlidi“ beim kongolesischen Soukous bedient. Ob Flamenco, Afro-Swing oder Arab-Pop – in Songs, die unter die Haut gehen, legt Souad Massi trotz aller Vielfalt eine eigene Identität an den Tag.
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