Project Pitchfork – Fireworks & Colorchange
An Labelwechseln mussten die norddeutschen Duster-Elektroniker ja so einiges mitmachen. Jetzt, bei der großen WEA, scheint ja alles wieder okay zu gehen, und so macht man sich daran, die Bandgeschichte zu rekapitulieren. Beim dritten Teil der „Collector‘-Serie werden nicht mehr erhältliche Single-Tracks der Jahre auf dem Major-Label samt diverser Remixe denen, die es damals verpasst haben, wieder zugänglich gemacht. Immerhin über zwei Stunden Spielzeit, das hat Gewicht. Was man von den hier versammelten Project Pitchfork-Tracks nicht immer behaupten kann. Denn mancher von ihnen tappt voll in die Klischee-Falle und wirkt mit seinen Kinderschreck-Soundscapes und seinen beamtenmäßig einfallslos hämmernden Beats so pubertär pathetisch wie ein Klang gewordener „Zillo‘-Leserbrief. Was aber nicht für die ganze Platte gilt. Denn wenn Project Pitchfork in Fahrt kommen letwa bei „Gravitation Zero“ oder dem eigentümlich überladenen „The Clone’l, verstehen sie es, aus gedimmten EBM-Beats und schwermütigen Melodie-Nebeln einen elektrisch-kantigen Düsterpop entstehen zu lassen, der ihr schauerromantisches Umfeld zum Epigonentum degradiert. Dass die Remixer allzu oft ihre bisweilen sehr differenzierten Klänge zum plumpen Grofiraumdiscodeppentechno herunterklopfen (Ausnahmen: Junkie XL und Axel Ermes], dafür können Projekt Pitchfork nix.
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