Keith Jarrett Trio – Up For It

Auf der Live-Aufnahme aus Südfrankreich ist die Welt des Jazz wieder in Ordnung.

Vor zwanzig Jahren begann jene Männerfreundschaft, die längst in den Jazz-Annalen verewigt ist. Und auf zahllosen Aufnahmen. Dass Keith Jarrett, Gary Peacock und Jack De-Johnette es tatsächlich geschafft haben, das American Songbook auf eine neue Umlaufbahn zu schießen, ohne sich bei Standards wie „My Funny Valentine“ und „Autumn Leaves“ nur ein einziges Mal zu wiederholen, spricht für die Frische, Spiellust und die Inspirationsfähigkeit dieses Ausnahme-Kollektivs. Und dass die Drei noch längst nicht am Ende sind, sondern selbst die irdischen Kräfte mit ihrer Kunst ignorieren können, dafür steht Up For It. Überraschend redselig präsentiert sich Keith Jarrett in den Linernotes, wenn er von den Umständen berichtet, unter denen das Konzert im südfranzösischen Juanles-Pins entstand. Die Stimmung war wegen des Dauerregens einfach miserabel, jeder der drei Musiker hatte gerade seine Krankenakte zugeklappt – und Bassist Gary Peacock wollte erstmals in der Trio-Geschichte abreisen. Doch Juan-les-Pins ist eben ein Genius loci, bei dem man zur Höchstform aufläuft. Und so auch im Juli 2002. Aus dem Stand springen Jarrett, Peacock und DeJohnette in ihre eigene, wunderbare Jazz-Welt, die von den berühmten Liedern ohne Worte bis hin zu „Someday My Prince Will Come“ mit jugendlichem Charme, kernigem Swing und einer neuen Leichtigkeit des Poetischen ausgeleuchtet wird. Und aus der Ferne ist man plötzlich dem endgültigen Jazz-Glück ganz nahe.

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