Hardman – Shirts And Pistols
Elektrofolk: Zwei unechte Brüder verbinden folkige Akustikklänge und flirrende Elektroniksounds.
Die Herren Uwe Effertz und Janek Siegele wollten es wohl den Blues Brothers gleichtun. Sie legten sich Künstlernamen zu und begannen, Musik zu machen. So wurde Uwe zu Jeff Hardman und Janek zu Jay Hardman. Doch während die Gebrüder Blues noch alte Soulschmonzetten schmetterten, geben sich die Hardmans ganz zeitgemäß. Sie tingeln nicht durch die Clubs, sondern basteln ihre Stücke via Internet zusammen. Den Begriff „Song“ haben der in Berlin lebende Jay und der in New Mexico residierende Jeff ohnehin aus ihrem Wortschatz gestrichen. Ihre Tracks verstehen sich als Collagen, als Dekonstruktionen in bester Postmoderne-Manier. So, als hätte Jacques Derrida die Philosophenfeder mit dem Klavierhocker vertauscht. Das Fundament: quietschige Elektroniksounds, unreine Beats und Versatzstücke. Darüber legen die seltsamen Brüder alles, was ihnen die Geschichte der Popmusik so vor die Haustür geworfen hat: Kühne Soundfragmente stehen ganz unverblümt neben Akustikgitarrenklängen und bescheidenem Folkrock-Gesang. Diese Liaison wirkt beizeiten ganz schön verschroben. Uninspiriert gehen die Hardmans dabei allerdings nie zu Werke. Jeder Track kreist erneut um die Dialektik von urbaner Technik und sensibler Biederkeit. Und es scheint fast so, als hätten die Hardmans auf Shirts And Pistols die Synthese aus beidem gefunden.
http://hardmanbros.kliklak.net
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