Clem Snide – Soft Spot

Das vierte Album der Band aus Boston – zwischen Folkpop, Country und Indie-Rock.

Geht es Ihnen auch so? Wenn das Display im CD-Player eine Gesamtlaufzeit von, sagen wir mal, 37:53 Minuten anzeigt (wie bei Clem Snides Soft Spot), hegt man schon mal eine gewisse Grundsympathie für das Album. Schön, diese Beschränkung aufs Wesentliche. Das Wesentliche bedeutet in diesem Fall: eine Stimme, die an Neil Young, Ca. After The Goldrush, erinnert, elegante Songs, die sich zwischen verhuschtem Brooklyn-Country, kreiselnder Spieluhr-Melodik und linden Indierock-Beigaben räkeln wie Katzen im ersten Sonnenstrahl eines Frühsommertages und die, sagt Gitarrist/Sänger/Songwriter Eef Barzelay, von „Unschuld, Verletzlichkeit und Hoffnung“ handeln. Sollte sich also jemand eine Art amerikanische Belle & Sebastian-Inkarnation vorstellen können, die die Visionen der Everly Brothers, Hank Williams‘ und Yo La Tengos in Einklang zu bringen versucht, dann hat dieser Jemand eine ungefähre Vorstellung davon, was ihn auf dem vierten Longplayer des Bostoner Quartetts erwartet. Mit Pete Fitzpatrick (Gitarre, Banjo, Euphonium), Brendan Fitzpatrick (Bass) und Eric Paull (Schlagzeug) an seiner Seite pflegt Barzelay einen wohltemperierten Stil, der vom punknahen Lärm der Frühzeit Lichtjahre entfernt ist und nur selten von aufgekratzten Gitarren („Every Moment“) oder sexy Gebläse („Happy Birthday“) gegen den Strich gebürstet wird. Nennen wir’s die Antithese zu den The-Bands.

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