Der stille Amerikaner :: Start: 22.5.
Phillip Noyce, zum Ersten: Wider den US-Imperialismus!
Exakt ein Jahr lang lag Phillip Noyces Verfilmung von Graham Greenes Roman aus dem Jahr 1955 auf Halde – wie zu vernehmen ist, fand Miramax-Chef Harvey Weinstein keinen Gefallen an dem ausgesprochen kritischen Blick auf die militärische Interventionspolitik der USA. Dass der stille Amerikaner nun doch auf die Pauke hauen darf, ist ein Glücksfall: Als britischer Journalist im Vietnam der 50er Jahre, der durch eine Verkettung von Umständen gezwungen wird, seine berufliche Distanz aufzugeben, läuft Michael Caine zu großer Form auf. Angesichts der aus der Vorlage übernommenen politischen Verstrickungen (in der ersten Verfilmung von 1958 noch unterschlagen) gewinnen auch die privaten Ränkespiele zwischen ihm, der dubiosen Titelfigur (Fraser) und der Frau, die beide lieben, eine größere Dimension in diesem epischen, in erlesenen Bildern erzählten Drama.
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