Willie Nelson – Crazy – The Demo Sessions
Es gibt sie noch, die großen Legenden der Musikhistorie über verlorene, vergessene und wieder gefundene Aufnahmen. Willie Nelson war am Anfang seiner Karriere ein Songschreiber, kein Sänger. Um seinem Verlag „Pamper Music“ und potenziellen Abnehmern zu zeigen, wie seine Stücke klingen, nahm er solo oder in ganz kleiner Besetzung Demoaufnahmen auf, die dann irgendwo im Keller verstaubten. Die Bänder mit der Aufschrift „Pamper Demos“ wurden 1994 zufällig gefunden und als Nelson-Aufnahmen identifiziert: insgesamt 15 Songs (sieben Aufnahmen in dieser Form und ein Song bisher unveröffentlicht, bei acht nur The Man And His Guitar, sieben mit Band), die in den Versionen von Patsy Cline („Crazy“), Ray Price („I’ve Just Destroyed The World“) oder Faron Young („Three Days“) zu Major-Country-Hits wurden. Die sparsame Produktion (weil nicht ans Publikum gerichtet) kommt den Stücken zugute. Was bleibt, ist die Essenz: der Song und die Bestätigung, dass Nelson einer der größten Songschreiber unserer Zeit ist, wenn er auch in den letzten paar Jahren auf Irrwege geraten ist und mit falschen Gaststars überproduzierten Country-Kitsch veröffentlichte. „Ich war immer der Meinung, dass meine Demos besser waren als die Platten, die dann raus gekommen sind“, wird Nelson in den Liner Notes zitiert. Das mag ein bisschen Koketterie sein, aberwenn er seine letzten drei Platten damit meint, hat er zweifelsohne Recht. www.willienelson.com
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