Saddle Creek 50
maha in Nebraska war lange Zeit nicht gerade der Ort, auf den man sein letztes Hemd gewettet hätte. Es konnte bis heute auch nicht erschöpfend in Erfahrung gebracht werden, warum gerade die Stadt am Missouri zum jüngsten Hotspot der US-Popszene wurde. Ein Sound Of The City, ein kleinster gemeinsamer Nenner ist nicht in Hörweite. Dafür gibt es aber Saddle Creek, das Omaha-Label, auf dem die Jesuswerdung des Conor Oberst bis zur Gründung der Erlöserkirche (Bright Eyes) genauso zu verfolgen ist wie die ersten Krabbelversuche der neuen Synthie-Götter The Faint. Diese Label-Compilation kann immerhin eine Idee davon vermitteln, was Omaha nicht ist: das nächstbeste Americana-Pop oder Mörder-Rock-Ding. Hier sind genügend Songs drauf, um eine Herde Kühe von der Weide zu scheuchen, aber eben auch genügend Anwärter auf die Hymne der Woche (Bright Eyes“, „One Foot In Front Of The Other“, Azure Rays Schmelzkäse „November“). Country, Folk, melancholiches Liedgut – der Wille zum guten Song ist Bands wie Son, Ambulance, Desaparecidos und Rilo Kiley kaum abzusprechen, aber irgendwo lugt der Geist des Oberst dann doch immer wieder hinter den Verstärkern hervor und verwandelt die Sache in ein jauchzendes, japsendes Spektakel. Und das ist gut so. Das Konzept fluppt auch – je ein bereits veröffentlicher Song und ein Exclusivbeitrag pro Band machen Saddle Creek so zu einer gleichermaßen begehrenswerten Compilation für Sammler und Neueinsteiger. www.saddle-creek.com
Mehr News und Stories