Dead Can Dance – Wake – Anthology

Eigentlich ist Wake eine Veröffentlichung, wie sie überflüssiger kaum sein könnte. Weil die acht Alben des australischen Duos Gerrard/Perry weiterhin erhältlich sind und weil es bereits zwei Werkschauen gab, die ’91er-Compilation A Passage In Time und das Box-Set 1781-1998, das sämtliche Aufnahmen der 17-jährigen DCD-Karriere zusammenfasst – inklusive Demos, Outtakes und Live-Tracks. Jetzt nochmal eine Compilation mit 26 Songs aus besagtem Boxset nachzulegen ist reine Geldmacherei. Wobei man wake zumindest eines zugute halten muss: Es bietet „Value for money“ – eine Doppel-CD mit aufwändigem Booklet, die das Schaffen des Duos eindrucksvoll dokumentiert – den Brückenschlag zwischen mittelalterlicher Musik und sphärischen Klangmalereien, handwerklichem Können und High-Tech. Angereichert mit sakralen Gesängen, entsteht ein stimmungsvoller, visionärer Sound, den ihm bis heute keiner nachgemacht hat. Von der hypnotischen Morbidität des „Frontier“-Demos über den dramatischen Bombast von „Anywhere Out Of This World“ bis hin zum einzigen Neuzugang, dem unveröffentlichten „The Lotus Eaters“ – Dead Can Dance schufen ihr eigenes Kopfkino. Titel wie „Enigma Of The Absolute“, „Carnival Of Light“ oder „The Spider’s Stratagem“ sprechen Bände und liefern die Basis für das heutige Solo-Schaffen von Gerrard/Perry: Sie komponieren Hollywood-Soundtracks, wurden für den Grammy nominiert und mit dem Golden Globe gekürt. Wer wake hört, weiß warum…

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