St. Thomas – Hey Harmony

Erstmal das: Diese Platte ist nicht aus Bergen, der Hafenstadt hinter den sieben Hügeln ganz im Westen Europas, aus der neuerdings jede gute Band Norwegens kommt (Ai Phoenix, Royksopp, Kings Of Convenience, Poor Rich Ones). Von Thomas Hansen (26), in einem Osloer Vorort aufgewachsen, berichten die Boulevardzeitungen seiner Heimat ganz andere Dinge: Unter schweren Depressionen leide der exzentrische Künstler, dessen Top-Hits in Norwegen schon als Handy-Klingeltöne verkauft werden. Das Gros der Songs auf Hey Harmony klingelt weder doof noch scheint es unter der Last des Lebens zusammengebrochen. Der Sänger erzählt melancholisch grundierte Geschichten mit dem einen oder anderen „Babbab-bada“ oder „Dub-didel-dida“, das Banjo plinkert gemütlich dazu, die Gitarre weiß er zünftig zu schlagen. Hansen schreibt Songs, die Neil Young im Studio liegen gelassen haben könnte, weil er mal eben auf die Weide reiten musste. Es ist der Charme des Beiläufigen und Weggelegten, der die Kompositionen von St. Thomas auszeichnet. Mark Neversvon Lambchop, mit denen Hansen bereits getourt ist, sorgt für klare Verhältnisse in der Produktion, Howe Gelb für vereinzelte Querschläger. Der Rest ist, hey, Harmonie. www.cityslang.com