Sober – Paradysso

Sollte man in Deutschland weiterhin mit Desinteresse auf spanische Rockmusik reagieren, so ist es die Schuld von Sober nicht: Ihr viertes und selbstproduziertes Album Paradysso ist muskulös, dicht und melodisch genug, um im internationalen Vergleich zu bestehen. Auch wenn die melancholischen Gesangsparts hier in den gängigen Postgrunge-Mustern arrangiert sind – Carlos Escobedo klingt wahrhaftig bewegt und erfüllt die elf Songs mit bitterer Leidenschaft. Sein Bruder Jorge verbeugt sich mit alpinen Gitarrenwänden und flackernden Gewalt-Riffs vor Bands wie Tool, Seether und Linkin Park, was erklärt, warum das „Spanish Bombs“-Management, das uns einst die Heroes Del Silencio brachte, erstmals wieder hart daran arbeitet, einer spanischen Band in Europa Gehör zu verschaffen. www.galileo-mc.de