Götz Alsmann – Tabu!
Wer sich die deutsche Schlager- und Witzeelite vorrangig aus den Fünfzigern vornimmt, muss entweder Mottenkugeln unter dem Kopfkissen haben oder erfrischenden Charme. Götz Alsmann, dieser Allround-Entertainer mit dem Riesengehör besonders für Verstaubtes aus der Jazz-Kiste, schafft es zumindest, die leichtgeschlagene Unterhaltung durchaus hörenswert zu reproduzieren. Ohne den aufgesetzt schrägen Ton, ohne die schale Revival-Attitüde. Dafür aber mit Sinn für den elegant ablaufenden Samstag-Abend-Show-Swing und die Tanzbein-animierende Mambo-Sause. So wie auf Tabu!, bei dem er neben seiner Standard-Band noch reichlich musikalische Zusatzkräfte wie Jasmin Tabatabai und den arabischen Rezitator Badaaui Naddaf gewinnen konnte. Denn Tabu! ist eine (erträumte) Weltreise, die gerade in der Wirtschaftswunderzeit Konjunktur hatte. Als Duke Ellingtons Klassiker „Caravan“ sich unter deutschen Jazzern breitmachte und „Schlangenbeschwörer“, .Herzen in Portofino und „Mädchen und ein Matrose“ besungen wurden. Alsmann rettet diese musikhistorische Expedition mit unverkrampfter Gefühlsduselei, schwülen Arabesken und einer Leichtigkeit des Jazz, die sich selbst genug ist. www.goetzalsmann.info
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