Spandau Ballet – Reformation

Gestylt mit verwegenen, von Tonnen von Haarspray gehaltenen Frisuren, bedienten sich Spandau Ballet im Aufwind der New Romantic-Welle eines clever inszenierten Medienhypes. Mit von David Bowie abgekupferten Ideen suchte die nach einer Stippvisite in der damaligen Mauerstadt kurzerhand Spandau Ballett benannte Londoner Formation den internationalen Anschluss. Das Problem dabei: Während der Culture Club direkten Zugriff auf Ziggy Stardust beanspruchte und sich Human League respektive Heaven 17 auf die Avantgarde von Low und Heroes bezogen, blieb für Spandau Ballett nur noch der Plastik-Soul des „Thin White Duke“ übrig. 1981 reüssierte das Quintett um die Brüder Gary und Martin Kemp mit eiskaltem Elektronik-R’n’B wie „To Cut A Long Story Short“ und „The Freeze“. Doch das anfangs noch vom Punk-Movement übernommene laue Lüftchen der Revolution verdünnisierte sich schnell, übrig blieb aalglatter Yuppie-Pop der belanglosen Sorte. Als empfehlenswert erweist sich bei dem handlich-quadratischen 3er-Set Reformation eigentlich nur die erste CD – und auch die nur mit Einschränkungen: Richtig gelungen klingt lediglich das Material bis zum ersten europaweiten Bestseller true. Auf den beiden anderen CDs finden sich ein mäßiger Live-Mitschnit von 1983 sowie die anscheinend unvermeidlichen Extended Maxi-Single-Mixes. www.spandauballet.com