Cream :: Cream At The BBC

Kaum zu glauben, dass der heutzutage radiokompatible Weichspüler mal als absolutes Nonplusultra galt. Von 1966 an gehörte Eric Clapton zu einem auf den Namen Cream getauften Trio mit Schlagzeuger Ginger Baker und Sänger und Bassist Jack Bruce, beides Veteranen der Graham Bond Organisation. Cream reüssierten nicht nur als erste Supergroup der Rockgeschichte, sondern gaben mit allerlei Innovationen der folgenden Progressive- und Hard-Rock-Ära maßgebliche Impulse. Aus der Früh- und Mittelphase der nur knapp etwas über zwei Jahre existierenden Formation, die an permanentem Tourstress und internen Querelen scheiterte, liegen seit Jahren zahlreiche Aufnahmen als Bootlegs vor, die speziell für populäre BBC-Radioshows wie „Saturday Club“, „Bandbeat“ oder „Top Gear“ entstanden sind – die früheste datiert auf den 8. November 1966, die späteste auf den 9. Januar 1968. Gekoppelt mit vier Interview-Segmenten Claptons erscheint eine 22-teilige Auswahl dieser Tracks nun erstmals offiziell. Frisch, energisch und noch stark blueslastig startet Cream At The BBC mit einem fast kompletten Auszug aus dem ersten Album Fresh Cream: Schlichtweg fantastisch, wie das Triumvirat – vor allem Multitalent Bruce – teils vertrackte Arrangements und mitunter dreistimmige Gesangsharmonienauf „Sweet Wine“, „Rollin‘ And Tumblin'“, „Cat’s Squirrel“, „N.S.U“, „I’m So Glad“ und „Four Until Late“ kongenial meistert. Ebenfalls enthalten sind neben den beiden ersten Single-A-Seiten „Wrapping Paper“ und „I Feel Free“ die bislang nicht in Studioversionen veröffentlichten Raritäten „Steppin‘ Out“, „Crossroads“ und „Traintime“. Vom 9. Januar 1967 stammt der bereits von Claptons 4-CD-Box Crossroads bekannte Take „Lawdy Mama“, den Cream-Fansals Basistrack der wenig später erschienenen dritten 45er „Strange Brew“ identifizieren dürften. Neun weitere Live-im-Studio-Beispiele folgen aus der zweiten Hälfte von 1967: Sowohl „Outside Woman Blues“, „Politician“, „SWALBR“, „We’re Going Wrong“ und „Take It Back“ als auch die beiden von Clapton meisterlich Wah-Wah-getriebenen Titel „Tales Of Brave Ulysses“ und „Sunshine Of Your Love“ stammen vom zweiten Album Disraeli Gears. Ungehört blieb bislang nur „Born Under A Bad Sign“, einer der späteren Live-Favoriten. während ein zweiter Take von „Steppin‘ Out“ schon auf Claptons Box-Set zu hören war. Warum allerdings weitere BBC-Glanzlichter wie „Sleepy-Time Time“, „Spoonful“, „Sitting On The Top Of The World“, „Toad “ und „Blue Condition“ im Tracklisting fehlen, erklärt das Booklet leider nicht. www.jackbruce.com/cream