The Twang – Countrification

Neu ist das nun nicht mehr: Beliebtes Pop-Liedgut per Coverversion in ein artfremdes Genremäntelchen zu kleiden, das haben wahrscheinlich schon die alten Etrusker gekannt. That joke isn’t funny anymore. Und in gewissen Dosen – irgendwie doch immer wieder. Es hat Meister in dieser naturgemäß stets mehr oder weniger mit dem Komödiantischen behafteten Kunst gegeben – Big Daddy mit ihren 50s-Rockabilly-Bearbeitungen, Moog Cookbook mit ihren Synthie-Retro-Futurismen. Jetzt kommen fünf Cowboys aus Braunschweig, die alle Twang mit Nachnamen heißen (Scheiße, Frank, jeder in diesem Saloon ist ein verdammter Komiker) und die Hölle aus Songs von Leuten wie Oasis, Billy Idol, Gorillaz, Bee Gees, Stones, AC/DC und den Ramones rauscountryfizieren, bis das Pony johlt. Yeeehaw. fürwahr. Wie weit man das einfach nur spaßig und originell findet oder man sich aber dazu versteigen möchte, dem ein oder anderen Song würden durch die Countryfizierung neue Aspekte abgewonnen (der Version von Patrick Hernandez‘ Disco-Feger „Born To Be Alive“ könnte man das etwa durchaus bescheinigen, während bei „Baby One More Time“, „YMCA“ und – aua! – Radioheads „Creep“ der Bogen auch mal schnell überspannt ist), sei mal dahingestellt: Es ist handwerklich kompetent, musikalisch ideenreich und mit viel Liebe zum Detail und den verschiedenen Spielarten des Genres ausgeführt. The Twang – das glaubt man ihnen dankenswerterweise anzuhören – begnügen sich nicht damit, ein reines Gaudiprojekt zu sein. www.twang.de