Ms. Jade – Girl Interrupted

Am Anfang gibt sie ihre Visitenkarte ab. Ein Champion sei sie, und ein Gangster-Girl sowieso. Keine, die blöde Streiche spielt. Ganz schön schwere Verbalgeraden für eine Debütantin sind das. Aber wer im HipHop zart besaitet ist, kommt sowieso nicht durch. Also auf sie mit Gewalt! Mit markigen Worten übertönt Jade ihre Schwächen als Rapperin. Die 23-Jährige brauchte schon den Beistand von Produktionsdaddy Timbaland, um im richtigen Licht zu stehen. Doch seine mit Streichereffekten zwischen Bollywood und Electro versetzten Tracks, durch die zudem ein uniformer Bassdrum-Beat rumpelt, sind gemessen an seinen Fähigkeiten nicht immer Spitze. „Big Head“ etwa klingt bloß wie eine betuliche Version von „Get Ur Freak On“. Ganz anders „The Come Up“. das von den zuletzt etwas überstrapaziert wirkenden Neptunes mit komischen Vocaleffekten versehen worden ist. So etwas hat man von ihnen noch nicht gehört, und gleich profitiert Jade davon. Auf ähnliche Weise funktioniert „Ching Ching“, in dem eine wie Harry Belafonte auftretende Nelly Furtado einmal mehr unterstreicht, dass ihr die Nebentätigkeit als HipHop-Schwester nach Beiträgen für Jurassic 5 und The Roots immer noch Spaß macht. Insgesamt aber bleibt es dabei: An das ganz große Charisma von Missy oder Kelis reicht Jade nicht heran. www.beatclubrecords.com