Loud Bomb – Long Playing Grooves
Wie wäre es mal mit ganz was andererm? In den achtziger und neunziger Jahren habe ich den Indie-Rock gerettet mit Hüsker Dü und Sugar. Aber, hey Mann, wir haben jetzt schließlich das einundzwanzigste Jahrhundert. Es ist das Zeitalter der elektronischen Musik. Hab‘ ich irgendwo gelesen. Ein elektronisches Album, das wäre es. Vielleicht sollte ich mein eigenes Elektronik-Ding durchziehen? Meinen Namen ganz aus dem Spiel lassen. Anonymität ist cool in diesem Genre. Auf dem Cover sollte auch kein Bild von mir zu sehen sein. Irgendwas anderes. Irgendein Ornament oder sowas. Auf jeden Fall was Symbolisches. Ein Foto, in das man viel hineinorakeln kann. Und im Booklet vielleicht das unscharfe Bild einer amerikanischen Landschaft, aufgenommen aus einem fahrenden Auto. Das wäre es. Die Platte nenne ich dann Long Playing Grooves. Hihihi! Das beweist Humor. So, wie wenn wir damals ein Hüsker Dü-Album „Multiple Layers Of Heavy Post Punk Guitar Sounds“ genannt hätten. Lustig! Und die Musik? Na gut, fluffige Elektronik, ein paar Loops und Beats, ein bisschen housig, hie und da mal ein Breakbeat. Aber keine Experimente bitte! Denn poppig soll es schon sein. Deshalb: Gesang. Denn ohne Gesang wirkt elektronische Musik immer so fuchtbar kalt und unmenschlich. Vielleicht verfremde ich die Stimme ein bisschen mit dem Vocoder. Das wäre mal ganz was anderes. Denn, hey Mann, wir haben schließlich das einundzwanzigste Jahrhundert.www.loudbomb.com
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