Clotaire K – Lebanese
Und das gilt vor altem in musikalischer Hinsicht. Denn K rappt Klartext, was ihn eher in die Nähe der Asian Dub Foundation rückt, zu deren Album Community Music er bereits vor drei Jahren einen Song beisteuerte. Mit einem gelungenen Mix aus traditionellem Tarab, furztrockenem Funk und intelligenten Rhymes definiert der polyglotte DJ libanesischer Abstammung den Oriental HipHop. Den Opener „Maqam“ veredelt Natacha Atlas mit ihrem Gesang. „Ya Saryan!?“ konfrontiert englische Lyrics mit einem orientalischen Pop-Refrain. Und „Papa“ wartet mit Chorälen aus der koptischen Liturgie auf. Sein großartiges Debüt mag eingefleischten Freestylern keine Offenbarungen bieten, denn natürlich hat Clotaire K hiermit den Sprechgesang nicht neu erfunden. Doch im Gegensatz zum hedonistischen US-Rap bezieht der Mann aus Montpellier auf Lebanese politisch und kulturell eindeutig Stellung. Wozu, das klärt ein Sample von Ägyptens ermordetem Ex-Staatschef und Friedensnobelpreisträger Sadat: „Peace is the only avenue which is compatible with our culture.“ Arabischer HipHop ist per definitionem transkulturell. Und wenn es dann auch noch gelingt, das Beste aus Orient und Okzident zu verschmelzen, darf man das Resultat getrost als Meilenstein bezeichnen. www.clotairek.com
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