Mountaineer – Sunny Day
Wenn man den Titel dieser Platte hört, wäre man fast geneigt, sich ihr abzuneigen, weil der gar so naiv-kulleräugig-traumig tut. Aber wir sind ja hier gottlob nicht bei Apricot, sondern schlendern den Sommerweg hinunter, und der Sommerweg ist der bessere Weg. Bei dem Herrn Mountaineer handelt es sich um Henning Wandhoff, den Schlagzeuger von Fink, bei denen es ja nun nicht gar so viel zu schlagzeugen gibt, und drum ist das hier jetzt auch nicht The Return Of Superdrumming, sondern eine Platte, die sich schon so ein bisschen anhört wie der Titel ahnen lässt, aber halt nicht ganz so vertüdelt schön-schön, sondern mit durchaus einem melancholischen Schatten über dem Sonnentag. Nette bis tolle Songs, alles standesgemäß LoFi und unangestrengt multiinstrumental daheim im Schlafzimmer aufgenommen. Americana, schummeriger Pop, ein bisschen schüchterner Calypso, spukige Mitternachtsklänge, leise ist das neue Laut. Das Info bietet Kings Of Convenience, Jim O’Rourke und Nick Drake als Vergleichswerte an. Na ja, letzteren wollen wir ihm mal – wie so ziemlich jedem sonst – nur so halb zugestehen, dem Mountaineer Wandhoff, denn in Drake’sche Abgründe blickt man auch vom höchsten Berg nicht so einfach rein. Ansonsten: Eine wunderhübsche Platte. Musik, die lächelt. Aber nicht süßlich. www.sommerweg.de
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