Global Soul
Wenn die Seele redet, kann die Sprache schweigen – es ist dann egal, ob man die Laute zu Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch oder Douala zusammensetzt. Dennoch wird unserer Tage die Soul-Musik oft, zu oft, gleichgesetzt mit den normierten Produkten der US-amerikanischen Enertainment-Industrie. Doch nicht nur im Soul-Mutterland USA regt sich Widerstand gegen die Gleichförmigkeit mit dem – gestützt von den starken Schultern des HipHop – in den letzten Jahren erstarkten Autoren-Soul; auch der Rest der Welt formuliert eigene „Soul-Formen“. Eindrucksvoller Beweis: Global Soul, zusammengestellt vom Weltmusik-Global-Player „Putamayo“. Der Sampler vereinigt zwei Arten von Stücken: recht gute und sehr gute. Recht gut sind die Tracks, die sich die modernen und doch „seelenvollen“ Produktionsstandards des modernen US-Soul zu Eigen machen und an eigenen Themen spiegeln (etwa von Melgroove aus Frankreich, Tasha aus Südkorea oder Aricia Mess aus Brasilien). Sehr gut aber sind die Songs, bei denen sich die Künstler zwar auf herkömliche Soul-Traditionen beziehen, dabei aber ihre eigene musikalische Sprache finden – wie zum Beispiel Kaissa aus Kamerun mit dem ergreifenden „Nika Pata Lambo“, Doc Gyneco (Frankreich) mit dem sehr Songorientierten „Caramel“ oder Traccia Mista mit dem engagiert-wuseligen Italo-Pop-Folk-Soul „Senza Trucco“.www.exit.de
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