Up, Bustle & Out – Urban Evacuation
Als Mo Wax, Ninja Tunes und die Bristol-Clique den Trip-Hop erfanden, drehten auch DJ Rudy und Clandestine Einschon kräftig an den Turntables. Der programmatische Titel ihrer ersten 12-lnch „African Friendship“ (1991) machte früh deutlich, wohin der Weg führt: Up, Bustle & Out übernahmen alsbald das Ninja Tunes-Außenministerium, um fortan den Orient, Afrika, Süd- und Mittelamerika künstlerisch einzubinden, in fremden Ländern Inspiration und Konspirationspartner zu finden. Mit zwei hörenswerten, ehrlichen Master Sessions verabschiedete sich das reiselustige Projekt vom zuletzt auch popkulturell gebeutelten Kuba, aber auch von Ninja Tunes, um die eigenen Dubkünste zu verfeinern: Der Geist von King Tubby führt Up, Bustle & Out auf Urban Evacuation näher an die Abgründe des Hall und Echo gewordenen Wahnsinns. Mit einer Reihe jamaikanischer Vokalartisten (mehr Inhalt, Protest, Politik und Spiritualität] und weiteren Studiogästen – Andy Hague (Trompete), Jim Barr (Portishead/ Kontrabass), MC Nicky Blaze (Roni Size) u.a. – funktionieren Up, Bustle & Out als richtige Band, die allerlei Magisches, Wahres, Zwingendes Querbeet (Flamenco-Gitarren, Fiesta-Trompete, Tablas…) zusammenjammt. Keine Spur von kolonialherrschaftlicher Selbstbedienung, vielmehr: höchste Musikalität, echte Roots und gutes Weed wahrscheinlich auch. www.upbustleandout.co.uk
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