Sun – Sun
Man hätte von Oren Ambarchi so einiges erwarten können, nur dieses Album nicht. Der für seine minimalistischen Installationen und modularen Experimente bekannte Gitarrist aus Sydney hat sich vom Kopf auf die Füße gestellt. Die neue Perspektive gebiert gleich ein paar reizende Bilder: „I could take you to the moon“, singt Ambarchi mit samtener Stimme, „but I’d rather see you again“. Sun ist ein nahezu klassisches Songwriter-Album geworden, das nicht mit Warm- und Wohlklang geizt. Steel Guitar und Orgel wimmern um die Wette, als gelte es den Americana-Preis in der Abteilung Melancholie zu gewinnen. „Make It“ kommt mit einem Besen und ein paar – das Wort muss sein – ergreifenden Piano-Melodien um die Ecke gebogen, die Ennio Morricone auch gerne geschrieben hätte. „Reach For The Sky“ ist ein Hit, „I Don’t Mind“ wäre fast eine Westernballade geworden. Und alle acht Songs des Albums gibt es auf CD zwei noch mal im Remix. Nur wie das alles zusammengefunden hat, in den Bigjesusburger-Studios in Sydney, darüber mag man sich ein Weilchen die Kopfhaut kraulen. Avantgardist macht die Pop-Platte, die keiner erwartet hatte. So kann’s kommen. Gerne noch häufiger dieses Jahr. www.staubgold com
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