Surrogat – Hell In Hell :: Ku’damm To Hell
„Du machst dir immer wieder klar, du bist: Patrick Wagner Superstar!“ Offbeat-Gebolze, hysterischer Chor, zurück zum Riff. Und was für eins: simpel, derb, born to be Brett! Die „Gott AG“. Ein Mann der Eindeutigkeiten und des Größenwahns, dieser Patrick Wagner. Einer, der dem ewigen Selbstzweck-Rock’n’Roll-Hanswurst Angus Young das Herz herausreißt, es auf den Hals seiner Sechssaitigen drapiert und zu dieser reinigenden Zeremonie einen Chor aus Verbündeten „Hell in hell!“ brüllen lässt. Meint der das ernst? Steht zu befürchten. Produziert, sprich roh gelassen, aber doch auch doomig, experimentell im Detail, zuweilen gar industrial aufbereitet ausgerechnet vom großen Tobias Levin, werfen Surrogat nach ihrem gewaltigen Rock mit Hell In Hell sogar noch ein paar Schippen Koks nach. Ein Album, zornig, bar jeder Ironie, laut und brutal, eine ätzende Essenz aus AC/DC und Konsorten, Melvins, Helmet und Mutter. Fortgeschrittene „Verprollung“ der ehemals eher verzwickt postrockenden Radaubrüder und -Schwester nennt die Band diese Entwicklung selbst. Tatsächlich arbeiten Surrogat aber weiter konzentriert und wütend an der Politisierung der Moshpit. Nicht eben arm an Parolen, die in ihrer Eindeutigkeit freilich immer Zwiespalt hinterlassen müssen, geht bei Surrogat doch die Revolution mit dem vielleicht konservativsten aller Populärmusik-Stilen zusammen. Heute Luftgitarrenvirtuose, morgen Widerstandskämpfer? Surrogat machen bald alles möglich.
VO:6.2. www.surrogat.com
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