Jimi Tenor – Higher Planes
Wer Jimi Tenor nicht mehr auf der Rechnung hatte, lag so falsch nicht. Seit seinem Weggang vom Warp-Label steckte das finnische Elektronik-Wunderkind in der Krise. Tenors relativ unterwältigendes 2001er Album Utopian Dream legte eine gewisse Orientierungslosigkeit an den Tag. Alles machen wollen, aber nichts richtig. Das war selbst in einer Zeit, in der die Elektronik-Revolution der Neunziger ihren Höhepunkt längst überschritten hatte, zu wenig. Mit Higher Planes bringt Tenor wieder ein wenig Ordnung ins Stil-Chaos, weil er sich diesmal nur aus einem einzigen Regal im musikalischen Gemischtwarenladen bedient, dem, in dem die siebziger Jahre stecken. Wir hören funky, souly, jazzy Grooves die auch von Donald Byrd oder Max Greger stammen könnten – je nach Betrachtungsweise -, Lalo Schifrin-Big Band-Arrangements und Sly Stone-Soul. Hie und da ein paar Breakbeats, ein paar kurze Ausflüge in Heavy-Psych- und Prog-Rock seien Tenor aber gegönnt. Schließlich will er ja seinen Ruf als Frank Zappa der Elektronik nicht verlieren. Ansonsten gilt für Higher Planes: Homogenität statt Zerrissenheit, Flow statt Stilmischmasch. www.jimitenor.com
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