Gilberto Gil – z

Wie ein Fisch ohne Fahrrad: Filmmusik, der die Bilder fehlen. Ohne das begleitende Bühnenspektakel steht auch Z (wie Zumbi] auf tönernen Füßen. Nun ist Brasiliens Theaterszene keineswegs von gestern. Und so war auch das 1995 in Sao Paulo aufgeführte Ballett zu Ehren dieses südamerikanischen Spartakus aus dem siebzehnten Jahrhundert avantgardistisch angehaucht. Entsprechend klingt der Soundtrack von Gilberto Gil. Im Verein mit Carlinhos Brown und der Spezialistin für Indio-Musik, Marlui Miranda, wird gestöhnt, gehechelt, geheult und gejault, was das Zeug hält. Nach einer geballten Ladung Lautmalerei kommt lediglich das finale Titelstück als Song im eigentlichen Sinn daher. Nun spielt der Sklavenführer Zumbi eine wichtige Rolle im Bewusstsein der schwarzen Bevölkerung Brasiliens. Als ihm der Cinema Novo-Regisseur Carlos Diegues 1984 den Film „Quilombo“ widmete, lieferte MPB-Star Gilberto Gil bereits die Musik dazu. Die Veröffentlichung von Z allerdings wurde geschoben – vermutlich aus Qualitätsgründen. Hastig wurden die Klangspuren in nur drei Tagen eingespielt. Ergo ist das Album auch kein Highlight, sondern nur ein Bonbon für Gils treueste Fans. Alle anderen sind mit den Solowerken der Beteiligten besser bedient.

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