Groove Armada – Lovebox
Ausgerechnet im inspirationsarmen Klima des Vor-Jahres rissen sich Andy Cato und Tom Findlay zusammen und spielten in nur wenigen Monaten einen Nachfolger für das nicht gerade geglückte Landfluchtalbum Goodby Country (Hello Nightclub) von 2001 ein. Doch zum wiederholten Mal wird man nicht so recht schlau aus der Groove Armada. Da haben die beiden schon einmal die Gelegenheit, mit dem immer noch wunderbaren Richie Havens zu arbeiten, und dann springt nur ein einziger Track heraus. Dabei könnte man viel mehr von dieser angenehm warmen und beschwörenden Soul-Stimme vertragen, die „Hands Of Time“ zu einem Juwel macht. Außerdem haben es diese beiden Produzenten geschafft, die nicht minder großartige Neneh Cherry aus der Versenkung zu holen. „Think Twice“ klingt vielleicht eine Spur zu sehr nach „Manchild“, doch ein brauchbarer Ausgangspunkt für eine weitere Zusammenarbeit ist der Song allemal. Cato und Findlay können oder wollen sich aber partout nicht von einer Vergangenheit lösen, der eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist. Weite Teile des Albums bestehen aus Disco-House-Dröhnungen, „At The River“-Plagiaten, Big-Beat-Ska oder Rock-Rabatz. Wirklich schlecht ist das alles nicht, aber zusammen genommen klingt es nach Patchwork, manchmal auch nach Second-Hand-Ware. Groove Armada hatten die Gelegenheit, mit ihrem neuen Album einen Sprung nach vorne zu machen, aber sie ließen sie ungenutzt verstreichen. Schon blöd, wenn sich so etwas häuft. Thomas Weiland www.groove-armada.com
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