A Tribute To Jimi Hendrix von Frank Schäfer
Nichts Neues, dafür Bedenkenswertes: Aufsätze zum Über-Gitarristen.
Über kaum einen Musiker wurde in den vergangenen 30 Jahren mehr geschrieben als über den Zaubergitarristen aus Seattle, Elvis und die Beatles mal ausgenommen. Mit einer Breite von zwei Zentimetern fällt A Tribute To Jimi Hendrix regaltechnisch nicht weiter ins Gewicht, dafür setzt es inhaltlich einen Kontrapunkt zu all den bisherigen Biografien und Analysen: Zwei Dutzend Schriftsteller und Journalisten erzählen, ob, was und wie viel ihnen Hendrix bedeutet; sehr subjektiv zumeist, was zwar nicht immer grenzenlos interessant ist, aber dennoch in Ordnung geht. Über Jimi Hendrix erfährt man bestenfalls, wie er seit Ende der sechziger Jahre von verschiedenen Standpunkten aus wahrgenommen wurde, doch wem das nicht genügen sollte, der greife eben doch besser zu einer klassischen Biografie. Konzeptionell ist gegenA Tribute To Jimi Hendrix also nichts einzuwenden, und auch die Mehrzahl der Beiträge geriet durchaus unterhaltsam, von einigen Albernheiten oder Eitelkeiten einmal abgesehen. Ob man bislang nicht auch ohne die deutschen Übersetzungen mancher Songtexte ganz gut leben konnte, ist hingegen eine andere Frage, denn wenn „Little Wing“ zum „Flügelkind“ mutiert, lauert die unfreiwillige Komik noch vor dem finalen Wah-Wah-Solo. Aber dennoch: Für den harten Kern der Hendrix-Fans und Pop-Chronisten ist das „Tribute“ sicher eine lohnenswerte Lektüre. Wer sich hingegen letzte Woche seine erste Hendrix-Compilation zugelegt hat und nun alles über Jimi erfahren will, dem sei Charles Shaar Murrays Biografie ans Herz gelegt. www.schwarzkopf-schwarzkopf.de
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