Tangerine Dream – Journey Through A Burning Brain
Bereits auf ihrem Debüt Electronic Mediation wagten Tangerine Dream 1970 das Unmögliche: „Die akustische Darstellung eines Raumes zwischen Geburt und Tod, die Wärme im Wesenkern eines Menschen und sein Verhältnis zum Leben nach dem Tod“ lautete die Maxime, die Cage-, Varese- und Stockhausen-Sympathisant Edgar Froese und seine Begleiter zu bewältigen trachteten. Der Beginn eines außergewöhnlichen Experiments. Ahnlich wie ihre Kollegen von Kraftwerk, Can und Amon Düül II gelang den zumeist in Trio-Besetzungen werkelnden Berlinern ein innovatives, eigenwilliges Soundkonzept, das nicht nur ein neues Genre definieren sollte, sondern bis zum Ende der Siebziger auch diverse LP-Meilensteine hervorbrachte. Das nach einem Track des ersten Albums betitelte 3-CD-Set Journey Through A Burning Brain wird dem künstlerischen Status der Klangavantgardisten allerdings nur wenig gerecht – dafür finden sich einfach zu wenige wirkliche Glanzpunkte. Disc 1 bringt sieben Tracks der ersten vier, beim Ohr-Label erschienenen Alben: „Genesis“ und „Cold Smoke“ von Elecronic Meditation, „Fly And Collison Or Comas Sola“ und „Sunrise In The Third System“ aus Alpha Centaur (71) „Origin Of Supernatural Probabilities“ aus Zeit(72) sowie „Fauni-Gena“ und „Wahn“ aus dem letzten Ohr-Werk Atem (73). Ab 1971 stand die mit Chris Franke und Peter Baumann umbesetzte Band vor einer Bewährungsprobe herkömmliche Instrumente wurden nach und nach durch Synthesizer ersetzt, Mitglieder wie Klaus Schulze, Steve Schroyder und Conny Schnitzler blieben auf der Strecke. Auf CD zwei erfolgt ein Zeitsprung von mehr als einer Dekade: Zwei Tracks stammen aus dem ’84 veröffentlichten Album Poland – The Warsaw Concert,ein weiterer, das 27-minütige „Live Miles (Berlin Concert ‚1]“, aus dem Jahr 1987. Wesentlich kürzer, jedoch auch beliebiger im musikalischen Stil, sind die zehn Titel (u.a. „Le Parc“, „White Clouds“, „Zen Garden“. „Underwater Twilight“) der dritten CD. für die im Wesentlichen Froese, Langzeitkollaborateur Franke und Baumann-Ersatz Johannes Schmoelling als Co-Autoren verantwortlich zeichnen. www.tangerinedream.de
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