Jonny Lang & The Big Bang – Smokin‘

Zwölf war das blonde Modern Blues-Wunderkind aus Fargo, North Dakota, als es sich eines Tages eine Show der Bad Medicine Blues Band reinzog. Ein paar Monate später avancierte der wie ein Alter Gitarre spielende Teenager mit der prägnanten Stimme, der ursprünglich Saxofonist war, zu deren Aushängeschild und Chef. Die nunmehr vierköpfige Truppe spielte als Kid Jonny Lang & The Big Bang mit Smokin‘ ein erstes, mit rund 25.000 verkauften Exemplaren durchaus erfolgreiches Album ein, das die A & Rs der großen Plattenfirmen postwendend zum Telefonhörer greifen lassen sollte. Der Rest der Geschichte darf als bekannt vorausgesetzt werden: Zwei fabelhafte Nachfolge-Longplayer (Lie To Me und Wander This World), Tourneen mit den Stones und Aerosmith, Aufnahmen mit Buddy Guy, John Mayall und Willie Nelson. Nun liegt Langs Independent-Erstling mit überarbeitetem Artwork wieder vor – und verblüfft durch jene lässige Reife, von der auch die Folgealben durchtränkt waren, die man einem 14-Jährigen für gewöhnlich aber nie und nimmer zutrauen würde. Wobei die elf Songs, angesiedelt zwischen gefühlvollem Slow Blues („Nice & Warm“) und relaxtem Shuffle (Lovin‘ My Baby“), eine vage Vorstellung von der Besessenheit vermitteln, mit der sich dieser talentierte Jungspund schon damals die Finger blutig gespielt haben muss, um die Klasse eines B.B. King zu erreichen, mit dem er wenig später bereits fleißig jammte. www.jonnylanq com