Solarium Part. I-XIV

Man muss über die Verpackung sprechen. Eine quadratische Holzbox, zusammengehalten von zwei runden Holzdübeln, bedruckt in Hand- und Heimarbeit. Das in Zeiten von DVD-Audio, Super Audio-CD und Super-Duper-Audio-DVD hyper plus doch eher semi-futuristisch anmutende Medium CD kommt bei dem Schweizer Elektroniker Solarium aka Martin Wigger in einer Zurückzur-Natur-Hülle. Elektronik – Holz? Was zunächst wie ein Widerspruch erscheint, entpuppt sich bald als logische Verbindung, denn die Musik, die der Schweizer auf PART. I-XIV kreiert, besitzt einen warmen, organischen Flow, der genauso sinnlich ist wie das Schmeichelholz des Covers. Wigger, der mit seinem anderen Projekt Staubsauger eher für Elektropop steht, bewegt sich hier zwischen Post-Rock-Gefrickel. abstrakten Beats. Mikro-Dub und dräuenden Ambient-Sounds und zeigt einmal mehr, worin die wahren Herausforderungen eines zeitgenössischen elektronischen Musikers bestehen: das Crossover-Potenzial des Genres nutzen, aus allen Bestandteilen und Errungenschaften ein Substrat herausfiltern, das in seiner Summe dann doch wieder weitgehend unerhört ist.