Hans Platzgumer – Software

„I am the Software, you are I my soft war“, singt Anne La Plantine im Eröffnungsstück des neuen Platzgumer-Albums. Womit gleich die beiden Pole markiert wären, zwischen denen die elf Tracks auf SOFTWARE pendeln: Kampf den Konventionen einer sich zunehmend im Kreise drehenden Elektronik-Szene, Spiel mit den Möglichkeiten der elektronischen Daten-Verarbeitung und -Verfremdung. In New York, Hamburg (Goldene Zitronen) und München hat Hans Platzgumer bereits seine (elektronischen) Duftmarken hinterlassen, im eigenen Studio am Bodensee produziert er jetzt seine aktuellen Alben. Nur ein paar Monate nach der Zusammenarbeit mit Catriona Shaw auf dem todschicken Elektro-Funk-Album MISS ME definiert Hans Platzgumer seine Rolle schon wieder neu: als Zeremonienmeister und Produzent einer neuen Songwritermusik, die sich aus den verschiedenen Versatzstückchen der digitalen Lebenswelten zusammensetzt. So viel Pop war nie im Universum des globalen Elektro-Hans. Unüberhörbar auf SOFTWARE: die Referenzen an achtziger- Jahre-Electronica und die düstere Seite dessen, was mal New Wave hieß lunter anderem in einem Remix des Tuxedomoon-Klassikers „No Tears“). Darüber hinaus gibt es einen Ethno-Track mit HipHop-Breaks LCheeba“) und ein französisches Lied auf fahrbarem Breakbeat-Untersatz L.Pat Suzuki“). Abgeschlossen wird das Album von einem Remix des Titelstücks, der wie eine ferne Erinnerung an das Original durch die Computerboxen weht.