Du Oud – Wild Serenade
Dieses Anagramm macht Sinn. Nicht nur lässt sich der Name dieser Formation rückwärts abspulen. Der Zweier am Oud, jenem alterwürdigen Saiteninstrument, das für Libanesen, Ägypter und Maghrebiner das ist, was den Russen die Balalaika, vereint auch Virtuosität und Mut zur Innovation. Einer der beiden Künstler, die hier ihre orientalischen Lauten kreuzen, ist Insidern als Soundingenieur bekannt. Auf NEW DEAL stöpselte der Tunesier Jean-Pierre Smadja vor zwei Jahren seinen Oud in den Verstärker und hantierte geschickt mit digitalen Beats. An der Seite seines Mitstreiters Mehdi Haddab aus Algerien tritt Smadja nun in die Fußstapfen Rabih Abou-Khalils und Anouar Brahems, die die arabische Gitarre im Jazz etablierten. Da jaulen effektvoll verzerrte Oud-Soli über dem „Chase“-Motiv von Giorgio Moroder. Und manchmal artet das ungestüme Abendständchen in Krawall aus. Das muss nicht sein. Auf diesem Instrumentalwerk überzeugen vor allem die Stellen, wo differenzierte Beats und akustisches Saitenspiel nicht von altbackenem Fusion-Rock zugekleistert werden.
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