MC Paul Barman – Paullelujah

Der große Major-Deal hat nun doch nicht geklappt. Das könnte an dem deftigen Humor des Jungen aus New Jersey liegen, der sein Debütalbum – bei WordSound erschien im Jahr

2000 eine Mini-LP und kurz danach auf Matador eine 12-lnch – mit einem gotteslästerlichen Titel versehen hat. Dabei ist Paul Barman selber kein Heiliger, lädt er doch jedes Mädchen zu unvergesslichem Sex ein, hat er sich für sein bombastisch-barockes Intro zu „Paullelujah“ bei Händel bedient und feiert sich selber als Gottesgeschenk. Aus dem HipHop-Himmel ist dieser in bester Weise beknackte Rapper als Fleisch gewordener Prophet des Sprechgesanges herabgestiegen. Ein jüdischer Junge aus New York will der großen weiten Welt beweisen, dass nicht nur marginalisierte Schwarze mit echter Ghetto-Erfahrung, nein, auch Jungs aus der Mittelschicht richtige dreckige Rhymes droppen können. Nach Art eines Doku-Dramas hat Barman zusätzlich gefakte Interview-0-Töne zwischen die Stücke montiert und lässt „Experten“ und „Weggefährten“ Anekdoten aus seiner Karriere erzählen. Interessanterweise gibt es die Theorie, dass MC Paul Barman gar nicht existiert, sondern das Alter Ego von Prince Paul ist. Glaubhafte Zeugen wie WordSound-Boss Skiz H. Fernando bestreiten das allerdings vehement. Wir glauben ihnen, nehmen Paulleluja als spaßige HipHop-Sause und lieben diese Platte.

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